Ein Prunkkästchen aus Elfenbein, Schildpatt und Email
Das Objekt
Inv.-Nr.: 8643
Maße: 21 x 23 x 15 cm (H x B x T)
Datierung: Um 1650
Standort: 1. Stock, Vitrine 16
Elfenbein, Schildpatt und transluzides Email auf Silber sind die luxuriösen Materialien, die dieser prunkvollen Deckelschatulle aus dem 17. Jahrhundert ihren besonderen Reiz verleihen. Gefertigt wurde sie um 1650 in Augsburg, einer Stadt die berühmt für ihr hochwertiges Handwerk war. In ihrem dreigeschossigen Aufbau – bestehend aus Sockel, Hauptgeschoss und Aufsatz – gleicht sie einem Kunstschrank in Miniaturformat. Daher nennt man diese Art der Kästchen auch oft Kabinettkasten oder Aufsatzkabinett. Im 16. und 17. Jahrhundert bezeichnete man diese von „Kistlern“ hergestellten Kleinmöbel meist als „Trüchlein“[1] oder „Schreibtischlein“[2].
Anders als die großen Kunstschränke und Kabinette, bei denen sich hinter aufklappbaren Schreibklappen oder Flügeltüren meist eine Vielzahl von Fächern und Laden verbirgt, hat dieses Objekt ein versperrbares Hauptfach, dessen Deckel vom Aufsatz gebildet wird. Es ist innen mit rosafarbener, (möglicherweise ursprünglich roter) Seide und Borten aus Silberbrokat ausgekleidet. Das breite, vorkragende Sockelgeschoss ist mit einer versperrbaren Schublade versehen und ruht auf geschweiften Füßen. Im Aufsatz befindet sich eine weitere Schublade. Die Beschläge der Schlösser bestehen aus feuervergoldetem Messing und sind schön graviert. Gesperrt wird mit einem kleinen Hohldornschlüssel mit dreipassiger Reide.
Nadelholz, Ahorn und Zeder wurden für die Konstruktion des Korpus und der Schubladen verwendet. Der Holzkern ist mit dünnem Furnier verkleidet: Vor einem Hintergrund aus rötlich hinterlegtem Schildpatt befindet sich aufwändig durchbrochenes Rankenwerk aus Elfenbein. Der architektonische Charakter wird durch die abgesetzten Zierleisten aus Elfenbein und Schildpatt zusätzlich unterstrichen. Eine weitere Aufwertung erfährt die Prunkschatulle durch die elf Silberplaketten mit transluzidem Tiefschnittemail, die in die Seitenwände eingesetzt wurden. Die runden bzw. länglich ovalen Zierscheiben sind mit schillernd-buntem Grotesken-Dekor aus Ranken, Pflanzen, Tieren, Vögeln und Insekten versehen. Die zwei großen, ovalen Silberplaketten der Vorder- und Rückseite unterscheiden sich stilistisch und qualitativ allerdings von den kleineren Zierscheiben, und wurden wohl von anderer Hand gefertigt.
Als Groteske bezeichnet man ein flächenfüllendes Ornament, das aus einer Vielzahl von Pflanzenranken, Bändern, Masken und phantastischen Menschen- und Tierfiguren gebildet wird, die beidseitig einer gedachten Mittelachse symmetrisch angelegt sind. Grotesken gehen zurück auf antike römische Wandmalereien, die Ende des 15. Jahrhunderts entdeckt wurden. Groteskenornamentik war vor allem zur Zeit von Renaissance, Manierismus und Barock beliebt.[3]
Die Prunkschatulle wurde dem Augsburger Kistler Melchior Baumgartner (1621-1686) und dessen Werkstatt zugeschrieben, aufgrund der stilistischen und baulichen Ähnlichkeiten zu zwei großen mit Elfenbein verkleideten Kabinettschränken[4], die der Meister 1646 und um 1655 für den bayerischen Fürstenhof gefertigt hat. Diese befinden sich heute im Bayerischen Nationalmuseum. Einer dieser Schränke wurde auch mit Silbermedaillons ausgestattet, die den zwei großen, ovalen Emailarbeiten des vorliegenden Prunkkästchens sehr gleichen und auf denselben Hersteller hindeuten könnten. In der Literatur wurden als möglicher Künstler sowohl der bekannte Goldschmied und Feuermaler David Altenstetter wie auch der Goldschmied Johann Georg Priester genannt. [5] Dies wird im Folgenden noch weiter erörtert.
Kunstwerke der Augsburger Kistler
Bereits im 16. und viel mehr noch im 17. Jahrhundert war die Reichsstadt Augsburg für ihre Werkstätten sowie Handwerksmeister und vor allem für die Qualität ihrer kunsthandwerklichen Produkte in ganz Europa bekannt. Es wurden Luxusgüter für den gesamten europäischen Markt produziert. Aufwändig gestaltete und verarbeitete Erzeugnisse aus kostbaren Materialien wie exotische Hölzer, Edelmetalle und Edelsteine, Perlmutt, Schildpatt und Elfenbein wurden für eine bürgerliche und aristokratische Käuferschicht gefertigt. Besondere Möbel wie prunkvolle, große Kabinettschränke – ein unverzichtbarer Bestandteil von fürstlichem Sammeln und Repräsentation – sowie auch eine Vielzahl von kleineren Kabinettmöbeln und Trüchlein zur Aufstellung in den Wohngemächern gehörten zum Repertoire der Augsburger Handwerker. [6]
Viele Werke, vor allem die prunkvollen, großen Kabinettschränke, entstanden durch Zusammenarbeit verschiedener Kunsthandwerker: Kunsttischler, Drechsler, Goldschmiede, Steinschneider und weitere Berufssparten waren beteiligt. Zwei der maßgeblichsten Handwerkergruppen waren in Augsburg die Kunsttischler und die Goldschmiede. Um 1600 stellte beispielsweise die Zunft der Goldschmiede mit über 200 Meisterwerkstätten die stärkste in der Stadt. Auch die Dichte der Kistlerwerkstätten – „Kistler“ ist eine alte Bezeichnung für Tischler – war zu dieser Zeit selbst für eine große Stadt wie Augsburg enorm. 1598 verzeichnete man 210 Meister, 1615 immerhin noch 122 Meister und 86 Gesellen. Diese Zahlen belegen die Bedeutung dieser Zünfte und zeigen auch, dass es einen überregionalen Absatzmarkt gegeben hat. Zwei Pestepidemien sowie der Dreißigjährige Krieg (1618-1848) verringerten die Zahl der Werkstätten. Aus den Steuerbüchern der Stadt geht aber hervor, dass ein erneuter Wirtschaftsaufschwung in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts maßgeblich durch das Kunsthandwerk mitgetragen wurde. [7]
Die Kabinettschränke hatten sich zu einem Markenzeichen des Augsburger Kunsthandwerks entwickelt. Vom späten 16. bis in die Mitte des 17. Jahrhunderts waren das dunkle Ebenholz in Kombination mit Einlegearbeiten aus Silber und später auch Elfenbein die beliebtesten und vornehmsten Materialien, mit denen die Augsburger Kabinettschränke gefertigt wurden. Ein herausragendes Beispiel ist hier der vom Kunstagenten und Diplomaten Philipp Hainhofer (1578-1647) für Philipp II. von Pommern-Stettin in Auftrag gegebene Pommersche Kunstschrank. Ein Kunstkammermöbel, das selbst eine kleine Kunst- und Wunderkammer war. Er vereinte hochwertige Handwerkskunst mit einem komplexen Bildprogramm und enzyklopädischem Inhalt. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts traten andere kostbare Materialien wie Elfenbein und Schildpatt stärker in den Vordergrund, die das Aussehen höfischer Luxusmöbel bestimmten. Beliebte Ornamentformen haben sich allerdings ohne merkliche Veränderungen über Jahrzehnte gehalten.[8]
Eine der führenden Werkstätten ist die des bereits eingangs erwähnten Melchior Baumgartner, der die prachtvollen Elfenbeinkabinette mit Lapislazuli und Email für den bayerischen Hof geschaffen hat und dem auch die Prunkschatulle aus der Schell Collection zugeschrieben wurde. Er war Sohn und Nachfolger des renommierten Kistlers Ulrich Baumgartner (um 1580-1652), der maßgeblich bei der Fertigung des Pommerschen Kunstschrankes beteiligt war. Die Werke von Melchior Baumgartner, entsprachen dem späteren Typus von Kunstkammermöbeln, die rein repräsentativ waren und ohne kuratierten Inhalt und elaboriertem Bildprogramm geschaffen wurden. Auch die Wahl der Materialien spiegelt die Veränderung des vorherrschenden Geschmacks wider.[9]
Barocker Luxus: Elfenbein, Schildpatt und Email
Zunächst wollen wir uns mit den luxuriösen Materialien beschäftigen, die für die Prunkschatulle verwendet wurden. Was genau sind Elfenbein und Schildpatt und wie wurden sie verarbeitet? Worum handelt es sich bei Email und wie wurde es hergestellt?
Elfenbein
Elfenbein bezeichnet im engeren Sinne das Material aus dem die Stoßzähne von Elefanten bestehen. Es gibt auch fossiles Elfenbein, das aus den Stoßzähnen von Mammuts gewonnen wird. Bei Elfenbein handelt es sich um die verlängerten Schneidezähne der Tiere, sie sind an der Wurzel dünn und hohlwandig und enden in einer massiven Spitze. Die Bezeichnung als weißes Gold veranschaulicht seine Kostbarkeit. Elfenbein wurde durch die Jahrhunderte als Werkstoff für Gebrauchs- und Kunstobjekte hoch geschätzt und sogar mit Gold aufgewogen. Aufgrund seiner Elastizität lässt es sich sehr gut bearbeiten. Es zeichnet sich durch seine warme weiße oder leicht gelbliche Farbe aus und besitzt eine feine Maserung. [10]
Die immer steigende Nachfrage hat im Lauf der Zeit zu einem dramatischen Rückgang der weltweiten Elefantenpopulation geführt. 1989 wurde der Afrikanische Elefant im Washingtoner Artenschutzabkommen im Anhang A gelistet. Damit wurde jeglicher internationale kommerzielle Handel mit Elfenbein verboten. Seit 2022 gibt es EU-weit noch striktere Regeln. Ausnahmen gelten beispielsweise für Antiquitäten, die vor dem 3. März 1947 hergestellt wurden.[11]
In der Renaissance und in der Zeit des Barock wurde Elfenbein bevorzugt für figurale Schnitzereien, Intarsien und Marketerien verwendet. Bei der Herstellung von Kastenmöbeln, Kabinetten oder Kästchen nutzte man Elfenbein meist in Form von Furnier. Allgemein wurden wertvolle Materialien möglichst materialsparend verarbeitet und, an nicht sichtbaren Stellen, durch Holz ersetzt. Für das Furnier wurde das Elfenbein in dünne Blätter gesägt, die lediglich eine Dicke von 10 mm bis zu 13/10 mm aufwiesen und anschließend mit einem Schabeisen bearbeitet wurden. Während für Intarsien die dünnen Elfenbeinblättchen im Kernholz eingelegt bzw. versenkt wurden, bezeichnet Marketerie üblicherweise eine Technik bei der die dünnen Furnierplatten zu Muster und Motiven zusammengefügt und auf Blindholz aufgeleimt wurden.[12]
Schildpatt
Als Schildpatt, früher auch Schildkrot, werden die abgelösten und getrockneten Hornplatten des Panzers von Meeresschildkröten bezeichnet. Wie auch Horn, Walfischbart oder Fingernägel gehört es zu den Keratinmaterialien. Es ist relativ elastisch, formstabil, bruch- und druckfest sowie auch sehr leicht – sehr ähnlich zu thermoplastischem Kunststoff und lässt sich daher gut verarbeiten. Aufgrund seiner Resistenz gegen Wasser, schwache Säuren und Laugen, sind Teile aus Schildpatt an kunsthandwerklichen Objekten des 17. und 18. Jahrhunderts meist gut erhalten. [13] Auch bei der Deckelschatulle aus der Schell Collection hat sich das Schildpatt außerordentlich gut erhalten, wohingegen das Elfenbein an manchen Stellen Risse aufweist.
Das Schildpatt hat eine gelb-bräunliche Farbe mit brauner bis schwarzer Zeichnung in Form zerfließender Flecken. Da es teilweise transparent ist, war es vor allem bei Möbeln üblich, es mit roter oder schwarzer Farbe zu hinterlegen. Die Zeichnung ist von Tier zu Tier unterschiedlich und der Panzer eines ausgewachsenen Tieres liefert je nach Größe 1,5 bis 4 kg Schildpatt. Verwendet wurde vor allem das Material der 13 Rückenplatten des Panzers. Die Stärke dieser Platten beträgt durchschnittlich zwischen 3 und 6 mm. Zur weiteren Verarbeitung wurden die gewölbten Platten durch Hitze und Druck abgeflacht, sie waren dann leicht zu schneiden oder zu sägen. Benötigte man stärkeres oder großflächigeres Rohmaterial, konnten durch Erhitzen und Pressen mehrere Platten zusammengeschweißt werden. [14]
Schildpatt wurde vor allem von drei verschiedenen Arten von Meeresschildkröten gewonnen: der Echten Karettschildkröte (eretmochelys imbricata), der Unechten Karettschildkröte (caretta caretta) und der Suppenschildkröte (chelonia mydas). Das hochwertigste und damit begehrteste Schildpatt lieferten die Panzer der Karettschildkröten. Wie leider bei vielen tierischen Materialien ist die Gewinnung grausam und mit der Tötung der Tiere verbunden. Aufgrund der intensiven Bejagung sind sie, wie auch die meisten anderen Meeresschildkröten, vom Aussterben bedroht. 1976 wurden sie ebenfalls im Anhang A des Washingtoner Artenschutzabkommens aufgenommen. Damit sind Handel und Einfuhr von Schildpatt verboten, ausgenommen sind lediglich Waren, die sich vor 1975 im Handel befanden.[15]
Für kunsthandwerkliche Objekte wurde Schildpatt in Europa überwiegend vom 17. bis ins frühe 20. Jahrhundert verwendet. Aufgrund seiner Exotik und Seltenheit war es ein sehr kostspieliges Material, das sich überwiegend höfische Auftraggeber und Auftraggeberinnen leisteten. Genutzt wurde es meistens in Form von Furnier und diente vor allem zur Herstellung kleinformatiger Luxusgegenstände. Neben Möbelfurnieren waren das vor allem Kästchen, Deckelpokale, Dosen, Fächerstäbe, Kämme oder Brillen. Im ausgehenden 17. Jahrhundert stieg die Beliebtheit des Schildpatts, maßgeblich beeinflusst von der Möbelmode dieser Zeit und der beliebten Boulle-Technik, einer Form der Marketerie aus Metall und Schildpatt.[16]
Email
Bei Email handelt es sich um „eine Verbindung von aufgeschmolzener Glasmasse mit einer Metallunterlage“[17], die im künstlerischen Bereich zur farbigen Verzierung von Gegenständen verschiedener Art verwendet wird. Dieser Begriff für Schmelzarbeiten wurde erst im 17. Jahrhundert aus dem Französischen in den deutschen Sprachgebrauch übernommen. Es ersetzte damit die zuvor übliche Bezeichnung Smalte.[18] Im zeitgenössischen Sprachgebrauch des 16. und 17. Jahrhunderts findet sich auch häufig die Bezeichnung „schmelz werkh“[19] für Emailarbeiten.
Für die Herstellung von Email bedarf es vieler Voraussetzungen. Die benötigte Glasmasse besteht im Wesentlichen aus Quarzsand, einem Flussmittel wie beispielsweise Soda oder Pottasche und schließlich farbgebenden Substanzen wie Metalloxiden. Diese sind für die brillante Farbigkeit des Emails verantwortlich: so erhält man beispielsweise Violett durch die Beigabe von Manganoxid oder Grün durch Kupfer- oder Eisenoxid. Wollte man opakes (also undurchsichtiges) Email herstellen, mengte man zusätzliche Trübungsmittel bei. Die Glasstücke wurden pulverisiert, gewaschen und als feuchter Brei auf die Metallplatte aufgebracht. Bei einer Temperatur von ungefähr 700-800 Grad wurde diese Glasmasse auf die Metallplatte aufgeschmolzen. Email und Glas bildeten nach dem Erkalten einen festen Verband. 3 bis 5 Vorgänge waren für den Emailbrand vonnöten, wobei die jeweilige Brenndauer rund zwei Minuten betrug. Das Ergebnis hing allerdings wesentlich von der Brenndauer ab und je länger gebrannt werden konnte, desto brillanter wurde die Oberfläche.[20]
Die Herstellung von Email ist bereits seit der Antike bekannt und im Laufe der Zeit haben sich eine Vielzahl von Techniken herausgebildet. Generell wurde Emailkunst von Goldschmieden oder eigens darauf spezialisierten Emailleuren angefertigt. Im 12. Jahrhundert kam es mit der Entwicklung der Grubenschmelztechnik (émail champlevé) zu einer besonderen Blütezeit, deren Zentren das französische Limoges und das deutsche Rhein-Maas-Gebiet waren. Bei diesem Verfahren werden aus einer Metallplatte durch Ätzung oder mittels eines Stichels Vertiefungen herausgearbeitet, in die anschließend meist opakes Email eingeschmolzen wird, anschließend wird die Oberfläche geschliffen und poliert. Ende des 13. Jahrhunderts wird aus dem Grubenschmelz die Technik des Tiefschnittemails (auch Silberreliefschmelz, émail translucide de basse taille) entwickelt und verdrängt diesen zunehmend. Als Metallunterlage wurde beim Tiefschnittemail in der Regel Silber verwendet und das Motiv als flaches Relief eingeschnitten bzw. graviert. Den ästhetischen Bedürfnissen der Zeit folgend wurde anstelle des opaken, bei dieser Technik transluzides (durchscheinendes) Email verwendet, damit die Gravuren durchscheinen können. Je tiefer die Gravuren, desto dunkler wurde die Wirkung des Emails. Auch hier wurde die aufgeschmolzene Emailschicht geschliffen bis eine glatte Oberfläche entstand, dann gab es einen abschließenden Glanzbrand. In Deutschland erlebten diese Techniken vor allem in der zweiten Hälfe des 16. und zu Beginn des 17. Jahrhunderts einen erneuten Aufschwung. Verwendet wurden die Emailarbeiten überwiegend bei kostbaren Gegenständen der weltlichen und geistlichen Kunstkammern, wie Pokale, Schmuck oder Prunkbehältnissen. Besonders hochwertige Emailarbeiten wurden im süddeutschen Raum – München, Nürnberg und Augsburg – sowie in Wien, Salzburg und Prag hergestellt.[21] In dieser Zeit war vor allem das eingangs erwähnte Groteskendekor beliebt. Allgemein wurden Stiche und Druckgrafiken bekannter Künstler wie Virgil Solis oder Etienne Delaune sehr häufig als Vorlagen von kunsthandwerklichen Arbeiten verwendet.[22]
Zu Beginn des 17. Jahrhunderts tritt vor allem Augsburg als Zentrum besonderer Emailarbeiten hervor. Als einer der hervorragendsten Vertreter der Kunst des Tiefschnittemails gilt der Augsburger Goldschmied David Altenstetter (um 1547/ tätig 1573-1617). Er schuf unter anderem die Emailmedaillons für den Pommerschen Kunstschrank und war ab 1610 als Kammergoldschmied Kaiser Rudolfs II. tätig.[23] Hainhofer lobte ihn 1610 in einem Brief folgendermaßen: „unter den geschickhtisten und berüembtisten maistern ist auch der Altenstetter mit schmeltz werckh so sehr schöne arbait macht […] Altenstetter aber übertrüffts alle und hat gantz eine andere manier“[24].
Spenlé merkt an, dass die zwei großen Tiefschnittemailplaketten des Prunkkästchens sehr wahrscheinlich von jenem Künstler stammen, der auch die Emailplaketten des Bayerischen Elfenbeinkabinetts von 1655 geschaffen hat.[25]
In der Literatur werden, wie bereits erwähnt, die Goldschmiede David Altenstetter oder Johann Georg Priester als mögliche Urheber genannt. Die Emailarbeiten des Prunkkästchens aus der Schell Collection, wie auch die des bayerischen Kabinettschranks stehen den gesicherten Arbeiten Altenstetters nahe. Durch die frühere Zusammenarbeit Altenstetters mit Ulrich Baumgartner bestand auch direkter Kontakt mit der Baumgartnerschen Werkstatt. Auch wenn Altenstetter in den 1650ern nicht mehr lebte, könnten sich laut Spenlé, vorgefertigte Arbeiten von ihm bei Baumgartner erhalten haben.[26]
Das Bayerische Nationalmuseum nennt Johann Georg Priester als den wahrscheinlichen Künstler der Tiefschnittemails des bayerischen Elfenbeinkabinetts. Selig erkennt zwar ebenfalls Analogien zu Altenstetters Werk, sieht in diesen Emailarbeiten aber Spätwerke der Augsburger Emailerzeugnisse, die in einer Zeit entstanden, in der sich in Frankreich bereits der Trend hin zur opaken Emailmalerei entwickelt hatte. Das gravierte Groteskendekor hat nicht mehr die zarte Struktur und das geometrisierende Linienwerk der früheren Werke, sondern zeigt unregelmäßigere Formen, starke Kurvungen und großblättrige, naturalistische Blüten.[27] Dass Priester die Emailplatten ausführte, ist aber keineswegs gesichert. Die Annahme basiert zum einen darauf, dass er 1655 zusammen mit dem ausführenden Kistler Melchior Baumgartner bei der Übergabe des Kabinettschranks an die bayerische Kurfürstin Maria Anna anwesend war. Außerdem ist sein Neffe Johann Jakob I Priester ebenfalls als begabter Emailleur bekannt.[28]
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass das Prunkkästchen ein überaus schönes Zeugnis der Augsburger Kistlerkunst darstellt. Besuchen Sie die Schell Collection, um dieses und weitere Kunstwerke zu erleben!
Text: Julia Stegmann, BA
Quellen
Doering, Oscar: Des Augsburger Patriciers Philipp Hainhofer Beziehungen zum Herzog Philipp II. von Pommern-Stettin. Correspondenzen aus den Jahren 1610-1619 (=Quellenschriften für Kunstgeschichte und Kunsttechnik des Mittelalters und der Neuzeit, N. F., Bd. 6). Wien 1894 (Online abrufbar: https://archive.org/details/desaugsburgerpat00hain_1/page/n5/mode/2up).
Bibliografie
Alfter, Dieter: Die Geschichte des Augsburger Kabinettschranks (=Schwäbische Geschichtsquellen und Forschung. Schriftenreihe des Historischen Vereins für Schwanden Bd. 15). Augsburg 1986.
Alfter, Dieter: Augsburger Möbel – Ein Gütesiegel für Herkunft und Qualität. In: Laue, Georg (Hg.): Möbel für die Kunstkammern Europas. Kabinettschränke und Prunkkassetten. München 2008, S. 42-51.
Cornet, Christine: Die Augsburger Kistler des 17. Jahrhunderts. Studien zur Geschichte des Kunsthandwerks (=Beiträge zur Geschichte der Stadt Augsburg, Bd. 5). Petersberg 2016.
Freyer, Ulli: Das Material Schildpatt und seine Verwendung am Beispiel Pariser Pendulen. In: Barockberichte 57/58 (2011), S. 653-658.
Himmelheber, Georg: Kabinettschränke (Bayerisches Nationalmuseum Bildführer 4). München 1977.
Himmelheber, Georg: Grosse Wunder. Kleine Möbel. Kassettenmöbel der Sammlung Grothe. Ausst.-Kat. Dettelbach, 2005.
Hartmann, Peter W.: Kunstlexikon. Wien 1996.
Hegemann, Hans-Werner: Das Elfenbein in Kunst und Kultur Europas. Ein Überblick von der Antike bis zur Gegenwart. Mainz 1988.
Hoos, Hildegard: Europäische Emailkunst von 1150-1900 (= Kleine Hefte für Kunsthandwerk 19, Museum für Kunsthandwerk Frankfurt am Main). Ausst.-Kat. Frunkfurt am Main 1982.
Laue, Georg (Hg): Wunder kann man Sammeln. Kunstkammer Georg Laue. München 1999.
Laue, Georg (Hg.): Möbel für die Kunstkammern Europas. Kabinettschränke und Prunkkassetten. München 2008.
Schmidt, Eike D.: Das Altenstetter-Service. In: Emmendörffer, Christoph/ Trepesch, Christof (Hgg.): Wunderwelt. Der Pommersche Kunstschrank. Ausst.-Kat. Augsburg 2014, S. 395-399.
Selig, Lorenz: Kabinettschrank. In: Baumstark, Reinhold/ Seling, Lorenz (Hg.): Silber und Gold Augsburger Goldschmiedekunst für die Höfe Europas. Katalog der Ausstellung im Bayerischen National Museum. München 1994, S. 272-279.
Spenlé, Virginie: Der Kabinettschrank und seine Bedeutung für die Kunst- und Wunderkammer des 17. Jahrhunderts. In: Laue, Georg (Hg.): Möbel für die Kunstkammern Europas. Kabinettschränke und Prunkkassetten. München 2008, S. 10-23.
Spenlé, Virginie: Höfische Deckelschatulle. In: Emmendörffer, Christoph/ Trepesch, Christof (Hg.): Wunderwelt. Der Pommersche Kunstschrank. Ausst.-Kat. Augsburg 2014, S. 380-381.
Steingräber, Erich: Email. In: Reallexikon zur Deutschen Kunstgeschichte, Bd. V (1959), Sp. 1–65, s.v. Email. Online verfügbar: https://www.rdklabor.de/w/?oldid=93187 (Zugriff: 25.7.2024).
Syndram, Dirk: „Schildkrot“ – der formbare Panzer der Karettschildkröte. In: Syndram, Dirk (Hg.): Naturschätze – Kunstschätze. Vom organischen und mineralischen Naturprodukt zum Kunstobjekt (=Bild- und Studienheft 1, Kunstgewerbesammlung Stadt Bielefeld). Bielefeld 1991, S. 56-59.
Wiewelhove, Hildegard (Hg.): Kostbar und geheimnisvoll… Miniaturmöbel und Schatzkästchen Sammlung Grothe. Ausst.-Kat. Bielefeld 2003.
Zinnkann, Heidrun: Email. 12. – 17. Jahrhundert. Ausst.-Kat. Frankfurt am Main 2004.
Abb. 4: Kabinettschrank der Kurfürstin Maria Anna, Witwe des Kurfürsten Maximilian I. von Bayern, Bayerisches Nationalmuseum, https://www.bayerisches-nationalmuseum.de/sammlung/00032411. Creative commons: https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/ (Zugriff: 01.08.2024)
Objekt des Monats August 2024
Augsburger Prunk
Ein Prunkkästchen aus Elfenbein, Schildpatt und Email
Das Objekt
Inv.-Nr.: 8643
Maße: 21 x 23 x 15 cm (H x B x T)
Datierung: Um 1650
Standort: 1. Stock, Vitrine 16
Elfenbein, Schildpatt und transluzides Email auf Silber sind die luxuriösen Materialien, die dieser prunkvollen Deckelschatulle aus dem 17. Jahrhundert ihren besonderen Reiz verleihen. Gefertigt wurde sie um 1650 in Augsburg, einer Stadt die berühmt für ihr hochwertiges Handwerk war. In ihrem dreigeschossigen Aufbau – bestehend aus Sockel, Hauptgeschoss und Aufsatz – gleicht sie einem Kunstschrank in Miniaturformat. Daher nennt man diese Art der Kästchen auch oft Kabinettkasten oder Aufsatzkabinett. Im 16. und 17. Jahrhundert bezeichnete man diese von „Kistlern“ hergestellten Kleinmöbel meist als „Trüchlein“[1] oder „Schreibtischlein“[2].
Anders als die großen Kunstschränke und Kabinette, bei denen sich hinter aufklappbaren Schreibklappen oder Flügeltüren meist eine Vielzahl von Fächern und Laden verbirgt, hat dieses Objekt ein versperrbares Hauptfach, dessen Deckel vom Aufsatz gebildet wird. Es ist innen mit rosafarbener, (möglicherweise ursprünglich roter) Seide und Borten aus Silberbrokat ausgekleidet. Das breite, vorkragende Sockelgeschoss ist mit einer versperrbaren Schublade versehen und ruht auf geschweiften Füßen. Im Aufsatz befindet sich eine weitere Schublade. Die Beschläge der Schlösser bestehen aus feuervergoldetem Messing und sind schön graviert. Gesperrt wird mit einem kleinen Hohldornschlüssel mit dreipassiger Reide.
Nadelholz, Ahorn und Zeder wurden für die Konstruktion des Korpus und der Schubladen verwendet. Der Holzkern ist mit dünnem Furnier verkleidet: Vor einem Hintergrund aus rötlich hinterlegtem Schildpatt befindet sich aufwändig durchbrochenes Rankenwerk aus Elfenbein. Der architektonische Charakter wird durch die abgesetzten Zierleisten aus Elfenbein und Schildpatt zusätzlich unterstrichen. Eine weitere Aufwertung erfährt die Prunkschatulle durch die elf Silberplaketten mit transluzidem Tiefschnittemail, die in die Seitenwände eingesetzt wurden. Die runden bzw. länglich ovalen Zierscheiben sind mit schillernd-buntem Grotesken-Dekor aus Ranken, Pflanzen, Tieren, Vögeln und Insekten versehen. Die zwei großen, ovalen Silberplaketten der Vorder- und Rückseite unterscheiden sich stilistisch und qualitativ allerdings von den kleineren Zierscheiben, und wurden wohl von anderer Hand gefertigt.
Als Groteske bezeichnet man ein flächenfüllendes Ornament, das aus einer Vielzahl von Pflanzenranken, Bändern, Masken und phantastischen Menschen- und Tierfiguren gebildet wird, die beidseitig einer gedachten Mittelachse symmetrisch angelegt sind. Grotesken gehen zurück auf antike römische Wandmalereien, die Ende des 15. Jahrhunderts entdeckt wurden. Groteskenornamentik war vor allem zur Zeit von Renaissance, Manierismus und Barock beliebt.[3]
Die Prunkschatulle wurde dem Augsburger Kistler Melchior Baumgartner (1621-1686) und dessen Werkstatt zugeschrieben, aufgrund der stilistischen und baulichen Ähnlichkeiten zu zwei großen mit Elfenbein verkleideten Kabinettschränken[4], die der Meister 1646 und um 1655 für den bayerischen Fürstenhof gefertigt hat. Diese befinden sich heute im Bayerischen Nationalmuseum. Einer dieser Schränke wurde auch mit Silbermedaillons ausgestattet, die den zwei großen, ovalen Emailarbeiten des vorliegenden Prunkkästchens sehr gleichen und auf denselben Hersteller hindeuten könnten. In der Literatur wurden als möglicher Künstler sowohl der bekannte Goldschmied und Feuermaler David Altenstetter wie auch der Goldschmied Johann Georg Priester genannt. [5] Dies wird im Folgenden noch weiter erörtert.
Kunstwerke der Augsburger Kistler
Bereits im 16. und viel mehr noch im 17. Jahrhundert war die Reichsstadt Augsburg für ihre Werkstätten sowie Handwerksmeister und vor allem für die Qualität ihrer kunsthandwerklichen Produkte in ganz Europa bekannt. Es wurden Luxusgüter für den gesamten europäischen Markt produziert. Aufwändig gestaltete und verarbeitete Erzeugnisse aus kostbaren Materialien wie exotische Hölzer, Edelmetalle und Edelsteine, Perlmutt, Schildpatt und Elfenbein wurden für eine bürgerliche und aristokratische Käuferschicht gefertigt. Besondere Möbel wie prunkvolle, große Kabinettschränke – ein unverzichtbarer Bestandteil von fürstlichem Sammeln und Repräsentation – sowie auch eine Vielzahl von kleineren Kabinettmöbeln und Trüchlein zur Aufstellung in den Wohngemächern gehörten zum Repertoire der Augsburger Handwerker. [6]
Viele Werke, vor allem die prunkvollen, großen Kabinettschränke, entstanden durch Zusammenarbeit verschiedener Kunsthandwerker: Kunsttischler, Drechsler, Goldschmiede, Steinschneider und weitere Berufssparten waren beteiligt. Zwei der maßgeblichsten Handwerkergruppen waren in Augsburg die Kunsttischler und die Goldschmiede. Um 1600 stellte beispielsweise die Zunft der Goldschmiede mit über 200 Meisterwerkstätten die stärkste in der Stadt. Auch die Dichte der Kistlerwerkstätten – „Kistler“ ist eine alte Bezeichnung für Tischler – war zu dieser Zeit selbst für eine große Stadt wie Augsburg enorm. 1598 verzeichnete man 210 Meister, 1615 immerhin noch 122 Meister und 86 Gesellen. Diese Zahlen belegen die Bedeutung dieser Zünfte und zeigen auch, dass es einen überregionalen Absatzmarkt gegeben hat. Zwei Pestepidemien sowie der Dreißigjährige Krieg (1618-1848) verringerten die Zahl der Werkstätten. Aus den Steuerbüchern der Stadt geht aber hervor, dass ein erneuter Wirtschaftsaufschwung in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts maßgeblich durch das Kunsthandwerk mitgetragen wurde. [7]
Die Kabinettschränke hatten sich zu einem Markenzeichen des Augsburger Kunsthandwerks entwickelt. Vom späten 16. bis in die Mitte des 17. Jahrhunderts waren das dunkle Ebenholz in Kombination mit Einlegearbeiten aus Silber und später auch Elfenbein die beliebtesten und vornehmsten Materialien, mit denen die Augsburger Kabinettschränke gefertigt wurden. Ein herausragendes Beispiel ist hier der vom Kunstagenten und Diplomaten Philipp Hainhofer (1578-1647) für Philipp II. von Pommern-Stettin in Auftrag gegebene Pommersche Kunstschrank. Ein Kunstkammermöbel, das selbst eine kleine Kunst- und Wunderkammer war. Er vereinte hochwertige Handwerkskunst mit einem komplexen Bildprogramm und enzyklopädischem Inhalt. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts traten andere kostbare Materialien wie Elfenbein und Schildpatt stärker in den Vordergrund, die das Aussehen höfischer Luxusmöbel bestimmten. Beliebte Ornamentformen haben sich allerdings ohne merkliche Veränderungen über Jahrzehnte gehalten.[8]
Eine der führenden Werkstätten ist die des bereits eingangs erwähnten Melchior Baumgartner, der die prachtvollen Elfenbeinkabinette mit Lapislazuli und Email für den bayerischen Hof geschaffen hat und dem auch die Prunkschatulle aus der Schell Collection zugeschrieben wurde. Er war Sohn und Nachfolger des renommierten Kistlers Ulrich Baumgartner (um 1580-1652), der maßgeblich bei der Fertigung des Pommerschen Kunstschrankes beteiligt war. Die Werke von Melchior Baumgartner, entsprachen dem späteren Typus von Kunstkammermöbeln, die rein repräsentativ waren und ohne kuratierten Inhalt und elaboriertem Bildprogramm geschaffen wurden. Auch die Wahl der Materialien spiegelt die Veränderung des vorherrschenden Geschmacks wider.[9]
Barocker Luxus: Elfenbein, Schildpatt und Email
Zunächst wollen wir uns mit den luxuriösen Materialien beschäftigen, die für die Prunkschatulle verwendet wurden. Was genau sind Elfenbein und Schildpatt und wie wurden sie verarbeitet? Worum handelt es sich bei Email und wie wurde es hergestellt?
Elfenbein
Elfenbein bezeichnet im engeren Sinne das Material aus dem die Stoßzähne von Elefanten bestehen. Es gibt auch fossiles Elfenbein, das aus den Stoßzähnen von Mammuts gewonnen wird. Bei Elfenbein handelt es sich um die verlängerten Schneidezähne der Tiere, sie sind an der Wurzel dünn und hohlwandig und enden in einer massiven Spitze. Die Bezeichnung als weißes Gold veranschaulicht seine Kostbarkeit. Elfenbein wurde durch die Jahrhunderte als Werkstoff für Gebrauchs- und Kunstobjekte hoch geschätzt und sogar mit Gold aufgewogen. Aufgrund seiner Elastizität lässt es sich sehr gut bearbeiten. Es zeichnet sich durch seine warme weiße oder leicht gelbliche Farbe aus und besitzt eine feine Maserung. [10]
Die immer steigende Nachfrage hat im Lauf der Zeit zu einem dramatischen Rückgang der weltweiten Elefantenpopulation geführt. 1989 wurde der Afrikanische Elefant im Washingtoner Artenschutzabkommen im Anhang A gelistet. Damit wurde jeglicher internationale kommerzielle Handel mit Elfenbein verboten. Seit 2022 gibt es EU-weit noch striktere Regeln. Ausnahmen gelten beispielsweise für Antiquitäten, die vor dem 3. März 1947 hergestellt wurden.[11]
In der Renaissance und in der Zeit des Barock wurde Elfenbein bevorzugt für figurale Schnitzereien, Intarsien und Marketerien verwendet. Bei der Herstellung von Kastenmöbeln, Kabinetten oder Kästchen nutzte man Elfenbein meist in Form von Furnier. Allgemein wurden wertvolle Materialien möglichst materialsparend verarbeitet und, an nicht sichtbaren Stellen, durch Holz ersetzt. Für das Furnier wurde das Elfenbein in dünne Blätter gesägt, die lediglich eine Dicke von 10 mm bis zu 13/10 mm aufwiesen und anschließend mit einem Schabeisen bearbeitet wurden. Während für Intarsien die dünnen Elfenbeinblättchen im Kernholz eingelegt bzw. versenkt wurden, bezeichnet Marketerie üblicherweise eine Technik bei der die dünnen Furnierplatten zu Muster und Motiven zusammengefügt und auf Blindholz aufgeleimt wurden.[12]
Schildpatt
Als Schildpatt, früher auch Schildkrot, werden die abgelösten und getrockneten Hornplatten des Panzers von Meeresschildkröten bezeichnet. Wie auch Horn, Walfischbart oder Fingernägel gehört es zu den Keratinmaterialien. Es ist relativ elastisch, formstabil, bruch- und druckfest sowie auch sehr leicht – sehr ähnlich zu thermoplastischem Kunststoff und lässt sich daher gut verarbeiten. Aufgrund seiner Resistenz gegen Wasser, schwache Säuren und Laugen, sind Teile aus Schildpatt an kunsthandwerklichen Objekten des 17. und 18. Jahrhunderts meist gut erhalten. [13] Auch bei der Deckelschatulle aus der Schell Collection hat sich das Schildpatt außerordentlich gut erhalten, wohingegen das Elfenbein an manchen Stellen Risse aufweist.
Das Schildpatt hat eine gelb-bräunliche Farbe mit brauner bis schwarzer Zeichnung in Form zerfließender Flecken. Da es teilweise transparent ist, war es vor allem bei Möbeln üblich, es mit roter oder schwarzer Farbe zu hinterlegen. Die Zeichnung ist von Tier zu Tier unterschiedlich und der Panzer eines ausgewachsenen Tieres liefert je nach Größe 1,5 bis 4 kg Schildpatt. Verwendet wurde vor allem das Material der 13 Rückenplatten des Panzers. Die Stärke dieser Platten beträgt durchschnittlich zwischen 3 und 6 mm. Zur weiteren Verarbeitung wurden die gewölbten Platten durch Hitze und Druck abgeflacht, sie waren dann leicht zu schneiden oder zu sägen. Benötigte man stärkeres oder großflächigeres Rohmaterial, konnten durch Erhitzen und Pressen mehrere Platten zusammengeschweißt werden. [14]
Schildpatt wurde vor allem von drei verschiedenen Arten von Meeresschildkröten gewonnen: der Echten Karettschildkröte (eretmochelys imbricata), der Unechten Karettschildkröte (caretta caretta) und der Suppenschildkröte (chelonia mydas). Das hochwertigste und damit begehrteste Schildpatt lieferten die Panzer der Karettschildkröten. Wie leider bei vielen tierischen Materialien ist die Gewinnung grausam und mit der Tötung der Tiere verbunden. Aufgrund der intensiven Bejagung sind sie, wie auch die meisten anderen Meeresschildkröten, vom Aussterben bedroht. 1976 wurden sie ebenfalls im Anhang A des Washingtoner Artenschutzabkommens aufgenommen. Damit sind Handel und Einfuhr von Schildpatt verboten, ausgenommen sind lediglich Waren, die sich vor 1975 im Handel befanden.[15]
Für kunsthandwerkliche Objekte wurde Schildpatt in Europa überwiegend vom 17. bis ins frühe 20. Jahrhundert verwendet. Aufgrund seiner Exotik und Seltenheit war es ein sehr kostspieliges Material, das sich überwiegend höfische Auftraggeber und Auftraggeberinnen leisteten. Genutzt wurde es meistens in Form von Furnier und diente vor allem zur Herstellung kleinformatiger Luxusgegenstände. Neben Möbelfurnieren waren das vor allem Kästchen, Deckelpokale, Dosen, Fächerstäbe, Kämme oder Brillen. Im ausgehenden 17. Jahrhundert stieg die Beliebtheit des Schildpatts, maßgeblich beeinflusst von der Möbelmode dieser Zeit und der beliebten Boulle-Technik, einer Form der Marketerie aus Metall und Schildpatt.[16]
Email
Bei Email handelt es sich um „eine Verbindung von aufgeschmolzener Glasmasse mit einer Metallunterlage“[17], die im künstlerischen Bereich zur farbigen Verzierung von Gegenständen verschiedener Art verwendet wird. Dieser Begriff für Schmelzarbeiten wurde erst im 17. Jahrhundert aus dem Französischen in den deutschen Sprachgebrauch übernommen. Es ersetzte damit die zuvor übliche Bezeichnung Smalte.[18] Im zeitgenössischen Sprachgebrauch des 16. und 17. Jahrhunderts findet sich auch häufig die Bezeichnung „schmelz werkh“[19] für Emailarbeiten.
Für die Herstellung von Email bedarf es vieler Voraussetzungen. Die benötigte Glasmasse besteht im Wesentlichen aus Quarzsand, einem Flussmittel wie beispielsweise Soda oder Pottasche und schließlich farbgebenden Substanzen wie Metalloxiden. Diese sind für die brillante Farbigkeit des Emails verantwortlich: so erhält man beispielsweise Violett durch die Beigabe von Manganoxid oder Grün durch Kupfer- oder Eisenoxid. Wollte man opakes (also undurchsichtiges) Email herstellen, mengte man zusätzliche Trübungsmittel bei. Die Glasstücke wurden pulverisiert, gewaschen und als feuchter Brei auf die Metallplatte aufgebracht. Bei einer Temperatur von ungefähr 700-800 Grad wurde diese Glasmasse auf die Metallplatte aufgeschmolzen. Email und Glas bildeten nach dem Erkalten einen festen Verband. 3 bis 5 Vorgänge waren für den Emailbrand vonnöten, wobei die jeweilige Brenndauer rund zwei Minuten betrug. Das Ergebnis hing allerdings wesentlich von der Brenndauer ab und je länger gebrannt werden konnte, desto brillanter wurde die Oberfläche.[20]
Die Herstellung von Email ist bereits seit der Antike bekannt und im Laufe der Zeit haben sich eine Vielzahl von Techniken herausgebildet. Generell wurde Emailkunst von Goldschmieden oder eigens darauf spezialisierten Emailleuren angefertigt. Im 12. Jahrhundert kam es mit der Entwicklung der Grubenschmelztechnik (émail champlevé) zu einer besonderen Blütezeit, deren Zentren das französische Limoges und das deutsche Rhein-Maas-Gebiet waren. Bei diesem Verfahren werden aus einer Metallplatte durch Ätzung oder mittels eines Stichels Vertiefungen herausgearbeitet, in die anschließend meist opakes Email eingeschmolzen wird, anschließend wird die Oberfläche geschliffen und poliert. Ende des 13. Jahrhunderts wird aus dem Grubenschmelz die Technik des Tiefschnittemails (auch Silberreliefschmelz, émail translucide de basse taille) entwickelt und verdrängt diesen zunehmend. Als Metallunterlage wurde beim Tiefschnittemail in der Regel Silber verwendet und das Motiv als flaches Relief eingeschnitten bzw. graviert. Den ästhetischen Bedürfnissen der Zeit folgend wurde anstelle des opaken, bei dieser Technik transluzides (durchscheinendes) Email verwendet, damit die Gravuren durchscheinen können. Je tiefer die Gravuren, desto dunkler wurde die Wirkung des Emails. Auch hier wurde die aufgeschmolzene Emailschicht geschliffen bis eine glatte Oberfläche entstand, dann gab es einen abschließenden Glanzbrand. In Deutschland erlebten diese Techniken vor allem in der zweiten Hälfe des 16. und zu Beginn des 17. Jahrhunderts einen erneuten Aufschwung. Verwendet wurden die Emailarbeiten überwiegend bei kostbaren Gegenständen der weltlichen und geistlichen Kunstkammern, wie Pokale, Schmuck oder Prunkbehältnissen. Besonders hochwertige Emailarbeiten wurden im süddeutschen Raum – München, Nürnberg und Augsburg – sowie in Wien, Salzburg und Prag hergestellt.[21] In dieser Zeit war vor allem das eingangs erwähnte Groteskendekor beliebt. Allgemein wurden Stiche und Druckgrafiken bekannter Künstler wie Virgil Solis oder Etienne Delaune sehr häufig als Vorlagen von kunsthandwerklichen Arbeiten verwendet.[22]
Zu Beginn des 17. Jahrhunderts tritt vor allem Augsburg als Zentrum besonderer Emailarbeiten hervor. Als einer der hervorragendsten Vertreter der Kunst des Tiefschnittemails gilt der Augsburger Goldschmied David Altenstetter (um 1547/ tätig 1573-1617). Er schuf unter anderem die Emailmedaillons für den Pommerschen Kunstschrank und war ab 1610 als Kammergoldschmied Kaiser Rudolfs II. tätig.[23] Hainhofer lobte ihn 1610 in einem Brief folgendermaßen: „unter den geschickhtisten und berüembtisten maistern ist auch der Altenstetter mit schmeltz werckh so sehr schöne arbait macht […] Altenstetter aber übertrüffts alle und hat gantz eine andere manier“[24].
Spenlé merkt an, dass die zwei großen Tiefschnittemailplaketten des Prunkkästchens sehr wahrscheinlich von jenem Künstler stammen, der auch die Emailplaketten des Bayerischen Elfenbeinkabinetts von 1655 geschaffen hat.[25]
In der Literatur werden, wie bereits erwähnt, die Goldschmiede David Altenstetter oder Johann Georg Priester als mögliche Urheber genannt. Die Emailarbeiten des Prunkkästchens aus der Schell Collection, wie auch die des bayerischen Kabinettschranks stehen den gesicherten Arbeiten Altenstetters nahe. Durch die frühere Zusammenarbeit Altenstetters mit Ulrich Baumgartner bestand auch direkter Kontakt mit der Baumgartnerschen Werkstatt. Auch wenn Altenstetter in den 1650ern nicht mehr lebte, könnten sich laut Spenlé, vorgefertigte Arbeiten von ihm bei Baumgartner erhalten haben.[26]
Das Bayerische Nationalmuseum nennt Johann Georg Priester als den wahrscheinlichen Künstler der Tiefschnittemails des bayerischen Elfenbeinkabinetts. Selig erkennt zwar ebenfalls Analogien zu Altenstetters Werk, sieht in diesen Emailarbeiten aber Spätwerke der Augsburger Emailerzeugnisse, die in einer Zeit entstanden, in der sich in Frankreich bereits der Trend hin zur opaken Emailmalerei entwickelt hatte. Das gravierte Groteskendekor hat nicht mehr die zarte Struktur und das geometrisierende Linienwerk der früheren Werke, sondern zeigt unregelmäßigere Formen, starke Kurvungen und großblättrige, naturalistische Blüten.[27] Dass Priester die Emailplatten ausführte, ist aber keineswegs gesichert. Die Annahme basiert zum einen darauf, dass er 1655 zusammen mit dem ausführenden Kistler Melchior Baumgartner bei der Übergabe des Kabinettschranks an die bayerische Kurfürstin Maria Anna anwesend war. Außerdem ist sein Neffe Johann Jakob I Priester ebenfalls als begabter Emailleur bekannt.[28]
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass das Prunkkästchen ein überaus schönes Zeugnis der Augsburger Kistlerkunst darstellt. Besuchen Sie die Schell Collection, um dieses und weitere Kunstwerke zu erleben!
Text: Julia Stegmann, BA
Quellen
Doering, Oscar: Des Augsburger Patriciers Philipp Hainhofer Beziehungen zum Herzog Philipp II. von Pommern-Stettin. Correspondenzen aus den Jahren 1610-1619 (=Quellenschriften für Kunstgeschichte und Kunsttechnik des Mittelalters und der Neuzeit, N. F., Bd. 6). Wien 1894 (Online abrufbar: https://archive.org/details/desaugsburgerpat00hain_1/page/n5/mode/2up).
Bibliografie
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Cornet, Christine: Die Augsburger Kistler des 17. Jahrhunderts. Studien zur Geschichte des Kunsthandwerks (=Beiträge zur Geschichte der Stadt Augsburg, Bd. 5). Petersberg 2016.
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Zinnkann, Heidrun: Email. 12. – 17. Jahrhundert. Ausst.-Kat. Frankfurt am Main 2004.
Online-Quellen
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https://www.bfn.de/aktuelles/strengere-regelungen-fuer-den-elfenbeinhandel (Zugriff: 25.7.2024).
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: ©Kunstkammer Georg Laue, München / London
Abb. 2: ©Kunstkammer Georg Laue, München / London
Abb. 3: ©Kunstkammer Georg Laue, München / London
Abb. 4: Kabinettschrank der Kurfürstin Maria Anna, Witwe des Kurfürsten Maximilian I. von Bayern, Bayerisches Nationalmuseum, https://www.bayerisches-nationalmuseum.de/sammlung/00032411. Creative commons: https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/ (Zugriff: 01.08.2024)
Abb. 5: ©Kunstkammer Georg Laue, München / London
Abb. 6: ©Kunstkammer Georg Laue, München / London
[1] Vgl. Alfter, 1986, S. 57.
[2] Vgl. Alfter, 1986, S. 57.
[3] Vgl. Hartmann, 1996, S. 596.
[4] Bayerisches Nationalmuseum, Inv.-Nr. R 2096, https://www.bayerisches-nationalmuseum.de/sammlung/00032390); Bayerisches Nationalmuseum, Inv.-Nr. R 2139, https://www.bayerisches-nationalmuseum.de/sammlung/00032411.
[5] Vgl. Spenlé, 2014, S. 380; vgl. auch: Spenlé, 2008, S. 279-280; vgl. auch: Selig, 1994, S. 274-279; vgl. auch: https://www.bayerisches-nationalmuseum.de/sammlung/00032411.
[6] Vgl. Alfter, 2008, S. 43; vgl. auch: Spenlé, 2008, S. 17-19; vgl. auch: Wievelhove, 2003, S. 41.
[7] Vgl. Alfter, 2008, S. 43-44; vgl. auch: Alfter, 1986, S. 81-82; vgl. auch: Himmelheber, 1977, S. 35, 76.
[8] Vgl. Alfter, 1986, S. 45, 81, 85-86, 91; vgl. auch: Himmelheber, 1977, S. 36; vgl. auch: Cornet, 2016, S. 203.
[9] Vgl. Cornet, 2016, S. 202-203.
[10] Vgl. Hegemann, 1988, S. 9, 13; vgl auch: Hartmann, 1996, S. 396.
[11] Vgl. Reifenstein/ Kitschke/ Ziegler, 2008, S. 13; vgl. auch: https://www.bfn.de/aktuelles/strengere-regelungen-fuer-den-elfenbeinhandel.
[12] Vgl. Hartmann, 1996, S. 398, 711; vgl. auch: Ramond, 2002, S. 95-96; vgl. auch: Cornet, 2016, S. 205.
[13] Vgl. Freyer, 2011, S. 653; vgl. auch: Hartmann, 1996, S. 1348.
[14] Vgl. Freyer, 2011, S. 653-654; vgl. auch: Hartmann, 1996, S. 1348.
[15] Vgl. Freyer, 2011, S. 654.
[16] Vgl. Freyer, 2011, S. 654; vgl. auch: Syndram, 1991, S. 58; vgl. auch: Laue (Hg.), 1999, S. 27.
[17] Zinnkann, 2004, S. 12.
[18] Vgl. Zinnkann, 2004, S. 12; vgl. auch: Hartmann, 1996, S. 406.
[19] Doering, 1894, S. 87, Nr. 27.
[20] Vgl. Zinnkann, 2004, S. 12.
[21] Vgl. Hoos, 1982, S. 6-7, S. 14-15; vgl. auch: Zinnkann, 2004, S. 12; vgl. auch: Steingräber, 1959, s.v. Email.
[22] Vgl. Spenlé, 2008, S. 50; vgl. auch: Steingräber, 1959, s.v. Email.
[23] Vgl. Selig, 1994, S. 274; vgl. auch: Schmidt, 2014, S. 396.
[24] Doering, 1894, S. 87.
[25] Vgl. Spenlé, 2008, S. 280.
[26] Vgl. Spenlé, 2014, S. 380.
[27] Vgl. Selig, 2014, S. 275, 278-279.
[28] Vgl. Selig, 2014, S. 278-279; vgl. auch: Himmelheber, 1977, S. 44.