Der musikalische Christbaumständer
Inv. Nr.: 2709
Maße: Durchmesser: 35cm, Höhe: 24cm
Datierung: um 1900
Endlich ist es wieder Dezember und Weihnachten steht vor der Tür. Passend dazu handelt es sich bei dem Objekt des Monats um einen Gegenstand, der zwar bei jedem Weihnachtsfest vorhanden ist, dem jedoch meist nur wenig Aufmerksamkeit zu Teil wird. Überschattet vom aufwändig geschmückten Christbaum mit seinen bunten Kugeln, köstlichen Naschereien und leuchtenden Kerzen wird der Christbaumständer nur wenig beachtet. Ganz im Gegenteil ist er eher mit einer mühseligen Arbeit verbunden. Zuerst muss er in den finsteren Keller- oder Dachbodenräumen gesucht werden. Ist er einmal gefunden, stellt sich die nächste Frage: Passt er für den heurigen Baum überhaupt? Schließlich gilt es, sich an die beschwerliche Aufgabe des Aufstellens zu machen – um dann festzustellen, dass der Baum doch schief steht…
Aber das Objekt des Monats Dezember ist kein gewöhnlicher Christbaumständer. Er schafft es nicht nur den Christbaum zu halten, sondern dreht sich dabei um die eigene Achse, während er Weihnachtslieder abspielt. Das wird durch die eingebaute Spieluhr möglich, die die Lieder „Ihr Kinderlein kommet“ sowie „Stille Nacht“ ertönen lässt.
Aussehen und Funktion des musikalischen Christbaumständers
Der Ständer besteht aus einer runden, hölzernen Bodenplatte, von der aus sich in mehreren kleinen Stufen der Korpus aus Nickel wölbt. Dieser ist mit einer herausgetriebenen Borte aus Voluten und Herzen verziert. Oben befindet sich eine Marke, die den Weihnachtsmann mit einem Knaben und einem Mädchen zeigt. In der Hand hält er einen kleinen Christbaum. Darunter ist zu lesen „Trade Mark Germany“. Dabei handelt es sich um das Zeichen der Firma J.C. Eckhardt, die den Christbaumständer hergestellt hat. Ein sechszackiger Stern wurde über der Marke angebracht. Damit die Spieluhr aufgezogen werden kann, befindet sich ein Aufziehschlüssel aus Eisen auf dem Christbaumständer. Mittig ziert eine Tülle (=röhrenartiges Element, in welches der Stiel des Baumes gesteckt werden kann) aus Eisenguss den Ständer. Diese ist silbrig glänzend und reich verziert mit einem Band aus Voluten sowie zwei Gesichtern. Drei Schrauben sorgen dafür, dass der Baum gut gehalten wird. Unten ragen zwei Schiebeschalter hervor. Einer davon dient dazu, den Drehmechanismus ein- und auszuschalten. Mit dem anderen lässt sich die musikalische Begleitung dazu- oder wegschalten. Nimmt man den Korpus aus Nickel ab, so kommt die Spieluhr im Inneren des Christbaumständers zum Vorschein. Auf folgendem Video lässt sich der innere Mechanismus des Ständers gut erkennen:
Video 1
Mechanische Musikinstrumente bestehen aus drei Hauptteilen, nämlich dem klingenden Teil, dem Toninformationsträger und dem Antrieb.[1] Wird das Werk des Christbaumständers mit dem Schlüssel aufgezogen, so wird der Stimmenkamm über eine Walze mit kleinen Stiften angezupft. Bei dem Stimmenkamm handelt es sich somit um den klingenden Teil. Der Toninformationsträger ist in unserem Fall die sogenannte Stiftwalze, in deren Walzenkörper Stifte für kurze Töne und Brücken für lange Töne eingeschlagen sind. Der Antrieb erfolgt mithilfe des Aufziehschlüssels durch menschliche Kraft. Folgendes Video zeigt die sich drehende Walze und den Stimmkamm:
Video 2
Zur Entwicklung der Christbaumständer
Die ersten Christbaumständer wurden nicht aus Eisen gegossen, sondern aus Holz hergestellt. Zunächst diente ein genügend schwerer Holzklotz, in dem der Weihnachtsbaum verkeilt wurde, als einfachste Stütze. Sehr verbreitet waren Holzkreuze, welche auch immer wieder auf älteren Abbildungen von Christbäumen zu sehen sind. Um 1800 hatte sich der Weihnachtsbaum in einigen Städten so etabliert, dass die Bäumchen gleich mit Standbrettchen verkauft wurden. Eine weitere Möglichkeit bestand darin, den Baumstamm durch das Griffloch in der Sitzfläche eines Holzschemels zu stecken. So genannte „Gärtlein“, bestehend aus einer meist quadratischen Grundplatte mit oder ohne Füßchen, um deren Rand ein Miniatur-Gartenzaun verlief, kamen ebenfalls zum Einsatz.[2] Der erste gusseiserne Christbaumständer wurde im Jahr 1866 von der Firma Rödinghausen gegossen. Mit ihm verschwanden die anderen Möglichkeiten zur Aufstellung des Baumes jedoch nicht. Das ist nicht verwunderlich, kostete ein metallener Christbaumständer Ende des 19. Jahrhunderts so viel wie ein ganzer Karton voll Schmuck für einen mittleren Baum.[3]
Die Faszination für die Technik
In Mitteleuropa kam es in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts – im Zuge der Industrialisierung – zu einer großen Beliebtheit von technischen Artikeln. Von dieser Entwicklung wurde auch die Spieldose als mechanisches Musikwerk stark beeinflusst. Schmuckstücke, Nähkästchen, Uhren oder gar Schnupftabakdosen wurden mit Spielwerken ausgestattet und waren für das Bürgertum und den aufkommenden Mittelstand erschwinglich zu erwerben. So lag es auf der Hand, auch den Christbaum durch ein mechanisches Werk in eine langsame Drehung zu versetzen und die festlichen Stunden noch dazu mit den lieblichen Klängen einer Spieluhr zu verschönern.[4]
Bei der Firma J.C. Eckhardt handelt es sich um den größten Hersteller solcher Spieluhrenständer. Bereits im Jahr 1877 bewarb sie sich um eine Patentierung in den Vereinigten Staaten und konnte 1888 12.000 Stück als verkauft melden. Diese Zahl stieg im Jahr 1896 auf 40.000 Stück und kurz vor dem Ausbruch des Weltkriegs auf 120.000. Günstig waren die musikalischen Christbaumständer damals jedoch nicht. So kostete ein herkömmlicher gusseisener Ständer 4 Mark 50, das Modell mit Spieluhr hingegen 31 Mark. Als Vergleich dazu ist anzumerken, dass ein Arbeiter in der metallverarbeitenden Industrie damals etwa 65 Mark im Monat verdiente, man für 6 Pfenninge 1 kg Kartoffeln kaufen konnte oder ein Kilo Brot 35 Pfennige kostete.[5]
Wie praktikabel und brandschutztechnisch unbedenklich solch ein sich drehender Christbaum mit lodernden Kerzen ist, sei dahingestellt. Jedenfalls dürfte das Aufstellen eines Christbaumes in solch einem außergewöhnlichen Ständer nicht einfach gewesen sein. So erinnert sich die Ethnologin Ingeborg Weber-Kellermann:
„Meine Mutter, geboren 1881, erzählte aus ihrer frühen Kindheit in Köln, wie sehr ihr Vater in den Vorweihnachtstagen mit dem Weihnachtsbaum beschäftigt gewesen sei. Er hatte für seine fünf Kinder eine Spieluhr gekauft mit einem Zapfen, auf den der Baum aufgesetzt wurde und sich dann langsam zu Spieluhrklängen drehte. Das erforderte aber einen kerzengeraden, der damaligen Zimmerhöhe entsprechenden, etwa zwei Meter hohen Baum und die architektonisch genaue Anordnung von Schmuck und 100 Kerzen. Mit dieser Aufgabe war mein Großvater, ein Baumeister von Beruf, mindestens zwei volle Tage befaßt, und er hat zuweilen noch einen zweiten und dritten Baum herbeigeschafft, wenn der erste seinen Symmetrievorstellungen nicht entsprach oder gar beim Drehen schwankte.“[6]
Heute sind sich drehende und Musik spielende Christbaumständer nicht mehr gebräuchlich. Längst haben funktionale Christbaumständer mit Fußhebeltechnik aus Plastik ihre metallenen Vorgänger abgelöst. Sollte Ihr Interesse für Christbaumständer geweckt worden sein, können Sie das Museum für Christbaumständer in Mühlacker, Deutschland besuchen. Dort finden Sie ca. 350 Exponate aus den unterschiedlichsten Epochen und in vielfältigen Ausführungen.[7] Im Depot der Schell Collection sind über 200 Christbaumständer vorhanden.
Text: Hannah Konrad, MA
Literatur
Hanke-Basfeld, Magdalene: Christbaumständer. Kleine Kulturgeschichte. Frankfurt am Main 1988.
Hocker, Jürgen: Mechanische Musikinstrumente. Aufbau. In: Lütteken, Laurenz: Musik in Geschichte und Gegenwart Online. Kassel 2016ff. Online unter: https://www.mgg-online.com/mgg/stable/406979 (Zugriff: 06.09.2022).
Lüthi, Raphael: Musikalische Christbaumständer. In: SFMM Journal 115 (2012), S. 4-22.
Weber-Kellermann, Ingeborg: Das Weihnachtsfest. Kultur- und Sozialgeschichte. Luzern 1978.
Online-Quellen
Christbaumständer Museum Mühlacker. Online unter: https://muehlacker-kultur.de/stadt/bildung-freizeit/kulturelles-leben/christbaumstaendermuseum.php (Zugriff: 06.09.2022).
Abbildungsverzeichnis:
Abbildungen 1-5: Hannah Konrad, Schell Collection
[1] Vgl. Jürgen Hocker: Mechanische Musikinstrumente. Aufbau. In: Laurenz Lütteken: Musik in Geschichte und Gegenwart Online. Kassel 2016ff. Online unter: https://www.mgg-online.com/mgg/stable/406979 (Zugriff: 06.09.2022).
[2] Vgl. Magdalene Hanke-Basfeld: Christbaumständer. Kleine Kulturgeschichte. Frankfurt am Main 1988, S. 15-16.
[3] Vgl. Ebda., S. 19.
[4] Vgl. Raphael Lüthi: Musikalische Christbaumständer. In: SFMM Journal 115 (2012), S. 4.
[5] Vgl. Ebda., S. 26.
[6] Ingeborg Weber-Kellermann: Das Weihnachtsfest. Kultur- und Sozialgeschichte. Luzern 1978, S. 165.
[7] Vgl. Christbaumständer Museum Mühlacker. Online unter: https://muehlacker-kultur.de/stadt/bildung-freizeit/kulturelles-leben/christbaumstaendermuseum.php (Zugriff: 06.09.2022).
Der musikalische Christbaumständer
Inv. Nr.: 2709
Maße: Durchmesser: 35cm, Höhe: 24cm
Datierung: um 1900
Endlich ist es wieder Dezember und Weihnachten steht vor der Tür. Passend dazu handelt es sich bei dem Objekt des Monats um einen Gegenstand, der zwar bei jedem Weihnachtsfest vorhanden ist, dem jedoch meist nur wenig Aufmerksamkeit zu Teil wird. Überschattet vom aufwändig geschmückten Christbaum mit seinen bunten Kugeln, köstlichen Naschereien und leuchtenden Kerzen wird der Christbaumständer nur wenig beachtet. Ganz im Gegenteil ist er eher mit einer mühseligen Arbeit verbunden. Zuerst muss er in den finsteren Keller- oder Dachbodenräumen gesucht werden. Ist er einmal gefunden, stellt sich die nächste Frage: Passt er für den heurigen Baum überhaupt? Schließlich gilt es, sich an die beschwerliche Aufgabe des Aufstellens zu machen – um dann festzustellen, dass der Baum doch schief steht…
Aber das Objekt des Monats Dezember ist kein gewöhnlicher Christbaumständer. Er schafft es nicht nur den Christbaum zu halten, sondern dreht sich dabei um die eigene Achse, während er Weihnachtslieder abspielt. Das wird durch die eingebaute Spieluhr möglich, die die Lieder „Ihr Kinderlein kommet“ sowie „Stille Nacht“ ertönen lässt.
Aussehen und Funktion des musikalischen Christbaumständers
Der Ständer besteht aus einer runden, hölzernen Bodenplatte, von der aus sich in mehreren kleinen Stufen der Korpus aus Nickel wölbt. Dieser ist mit einer herausgetriebenen Borte aus Voluten und Herzen verziert. Oben befindet sich eine Marke, die den Weihnachtsmann mit einem Knaben und einem Mädchen zeigt. In der Hand hält er einen kleinen Christbaum. Darunter ist zu lesen „Trade Mark Germany“. Dabei handelt es sich um das Zeichen der Firma J.C. Eckhardt, die den Christbaumständer hergestellt hat. Ein sechszackiger Stern wurde über der Marke angebracht. Damit die Spieluhr aufgezogen werden kann, befindet sich ein Aufziehschlüssel aus Eisen auf dem Christbaumständer. Mittig ziert eine Tülle (=röhrenartiges Element, in welches der Stiel des Baumes gesteckt werden kann) aus Eisenguss den Ständer. Diese ist silbrig glänzend und reich verziert mit einem Band aus Voluten sowie zwei Gesichtern. Drei Schrauben sorgen dafür, dass der Baum gut gehalten wird. Unten ragen zwei Schiebeschalter hervor. Einer davon dient dazu, den Drehmechanismus ein- und auszuschalten. Mit dem anderen lässt sich die musikalische Begleitung dazu- oder wegschalten. Nimmt man den Korpus aus Nickel ab, so kommt die Spieluhr im Inneren des Christbaumständers zum Vorschein. Auf folgendem Video lässt sich der innere Mechanismus des Ständers gut erkennen:
Video 1
Mechanische Musikinstrumente bestehen aus drei Hauptteilen, nämlich dem klingenden Teil, dem Toninformationsträger und dem Antrieb.[1] Wird das Werk des Christbaumständers mit dem Schlüssel aufgezogen, so wird der Stimmenkamm über eine Walze mit kleinen Stiften angezupft. Bei dem Stimmenkamm handelt es sich somit um den klingenden Teil. Der Toninformationsträger ist in unserem Fall die sogenannte Stiftwalze, in deren Walzenkörper Stifte für kurze Töne und Brücken für lange Töne eingeschlagen sind. Der Antrieb erfolgt mithilfe des Aufziehschlüssels durch menschliche Kraft. Folgendes Video zeigt die sich drehende Walze und den Stimmkamm:
Video 2
Zur Entwicklung der Christbaumständer
Die ersten Christbaumständer wurden nicht aus Eisen gegossen, sondern aus Holz hergestellt. Zunächst diente ein genügend schwerer Holzklotz, in dem der Weihnachtsbaum verkeilt wurde, als einfachste Stütze. Sehr verbreitet waren Holzkreuze, welche auch immer wieder auf älteren Abbildungen von Christbäumen zu sehen sind. Um 1800 hatte sich der Weihnachtsbaum in einigen Städten so etabliert, dass die Bäumchen gleich mit Standbrettchen verkauft wurden. Eine weitere Möglichkeit bestand darin, den Baumstamm durch das Griffloch in der Sitzfläche eines Holzschemels zu stecken. So genannte „Gärtlein“, bestehend aus einer meist quadratischen Grundplatte mit oder ohne Füßchen, um deren Rand ein Miniatur-Gartenzaun verlief, kamen ebenfalls zum Einsatz.[2] Der erste gusseiserne Christbaumständer wurde im Jahr 1866 von der Firma Rödinghausen gegossen. Mit ihm verschwanden die anderen Möglichkeiten zur Aufstellung des Baumes jedoch nicht. Das ist nicht verwunderlich, kostete ein metallener Christbaumständer Ende des 19. Jahrhunderts so viel wie ein ganzer Karton voll Schmuck für einen mittleren Baum.[3]
Die Faszination für die Technik
In Mitteleuropa kam es in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts – im Zuge der Industrialisierung – zu einer großen Beliebtheit von technischen Artikeln. Von dieser Entwicklung wurde auch die Spieldose als mechanisches Musikwerk stark beeinflusst. Schmuckstücke, Nähkästchen, Uhren oder gar Schnupftabakdosen wurden mit Spielwerken ausgestattet und waren für das Bürgertum und den aufkommenden Mittelstand erschwinglich zu erwerben. So lag es auf der Hand, auch den Christbaum durch ein mechanisches Werk in eine langsame Drehung zu versetzen und die festlichen Stunden noch dazu mit den lieblichen Klängen einer Spieluhr zu verschönern.[4]
Bei der Firma J.C. Eckhardt handelt es sich um den größten Hersteller solcher Spieluhrenständer. Bereits im Jahr 1877 bewarb sie sich um eine Patentierung in den Vereinigten Staaten und konnte 1888 12.000 Stück als verkauft melden. Diese Zahl stieg im Jahr 1896 auf 40.000 Stück und kurz vor dem Ausbruch des Weltkriegs auf 120.000. Günstig waren die musikalischen Christbaumständer damals jedoch nicht. So kostete ein herkömmlicher gusseisener Ständer 4 Mark 50, das Modell mit Spieluhr hingegen 31 Mark. Als Vergleich dazu ist anzumerken, dass ein Arbeiter in der metallverarbeitenden Industrie damals etwa 65 Mark im Monat verdiente, man für 6 Pfenninge 1 kg Kartoffeln kaufen konnte oder ein Kilo Brot 35 Pfennige kostete.[5]
Wie praktikabel und brandschutztechnisch unbedenklich solch ein sich drehender Christbaum mit lodernden Kerzen ist, sei dahingestellt. Jedenfalls dürfte das Aufstellen eines Christbaumes in solch einem außergewöhnlichen Ständer nicht einfach gewesen sein. So erinnert sich die Ethnologin Ingeborg Weber-Kellermann:
„Meine Mutter, geboren 1881, erzählte aus ihrer frühen Kindheit in Köln, wie sehr ihr Vater in den Vorweihnachtstagen mit dem Weihnachtsbaum beschäftigt gewesen sei. Er hatte für seine fünf Kinder eine Spieluhr gekauft mit einem Zapfen, auf den der Baum aufgesetzt wurde und sich dann langsam zu Spieluhrklängen drehte. Das erforderte aber einen kerzengeraden, der damaligen Zimmerhöhe entsprechenden, etwa zwei Meter hohen Baum und die architektonisch genaue Anordnung von Schmuck und 100 Kerzen. Mit dieser Aufgabe war mein Großvater, ein Baumeister von Beruf, mindestens zwei volle Tage befaßt, und er hat zuweilen noch einen zweiten und dritten Baum herbeigeschafft, wenn der erste seinen Symmetrievorstellungen nicht entsprach oder gar beim Drehen schwankte.“[6]
Heute sind sich drehende und Musik spielende Christbaumständer nicht mehr gebräuchlich. Längst haben funktionale Christbaumständer mit Fußhebeltechnik aus Plastik ihre metallenen Vorgänger abgelöst. Sollte Ihr Interesse für Christbaumständer geweckt worden sein, können Sie das Museum für Christbaumständer in Mühlacker, Deutschland besuchen. Dort finden Sie ca. 350 Exponate aus den unterschiedlichsten Epochen und in vielfältigen Ausführungen.[7] Im Depot der Schell Collection sind über 200 Christbaumständer vorhanden.
Text: Hannah Konrad, MA
Literatur
Hanke-Basfeld, Magdalene: Christbaumständer. Kleine Kulturgeschichte. Frankfurt am Main 1988.
Hocker, Jürgen: Mechanische Musikinstrumente. Aufbau. In: Lütteken, Laurenz: Musik in Geschichte und Gegenwart Online. Kassel 2016ff. Online unter: https://www.mgg-online.com/mgg/stable/406979 (Zugriff: 06.09.2022).
Lüthi, Raphael: Musikalische Christbaumständer. In: SFMM Journal 115 (2012), S. 4-22.
Weber-Kellermann, Ingeborg: Das Weihnachtsfest. Kultur- und Sozialgeschichte. Luzern 1978.
Online-Quellen
Christbaumständer Museum Mühlacker. Online unter: https://muehlacker-kultur.de/stadt/bildung-freizeit/kulturelles-leben/christbaumstaendermuseum.php (Zugriff: 06.09.2022).
Abbildungsverzeichnis:
Abbildungen 1-5: Hannah Konrad, Schell Collection
[1] Vgl. Jürgen Hocker: Mechanische Musikinstrumente. Aufbau. In: Laurenz Lütteken: Musik in Geschichte und Gegenwart Online. Kassel 2016ff. Online unter: https://www.mgg-online.com/mgg/stable/406979 (Zugriff: 06.09.2022).
[2] Vgl. Magdalene Hanke-Basfeld: Christbaumständer. Kleine Kulturgeschichte. Frankfurt am Main 1988, S. 15-16.
[3] Vgl. Ebda., S. 19.
[4] Vgl. Raphael Lüthi: Musikalische Christbaumständer. In: SFMM Journal 115 (2012), S. 4.
[5] Vgl. Ebda., S. 26.
[6] Ingeborg Weber-Kellermann: Das Weihnachtsfest. Kultur- und Sozialgeschichte. Luzern 1978, S. 165.
[7] Vgl. Christbaumständer Museum Mühlacker. Online unter: https://muehlacker-kultur.de/stadt/bildung-freizeit/kulturelles-leben/christbaumstaendermuseum.php (Zugriff: 06.09.2022).