Ein Vorhangschloss der Wikinger
Das Schloss:
Inv. Nr.: 8015
Maße: 5 x 5,5 x 3 cm
Dies eiserne Vorhangschloss der Wikinger ist eines von sechs Schlössern in der Sammlung Schell. Das Schloss wurde laut Angaben des Verkäufers in Montenegro gefunden. Der Schlosskörper wurde trapezförmig geformt und ist leicht nach unten hin ausgestellt. Die beiden Seitenplatten stehen etwas über und wurden mit jeweils drei stilistisch geflochtenen Bändern am Rand und in der Mitte verziert. Wahrend die eine Seite zwei kleine Löcher im oberen Bereich aufweist, deren Seiten durch kleine rechteckige Plättchen verdickt wurden, ist auf der anderen Seite ein zu einer Schlaufe geschwungenes Band befestigt.
Die zierliche Öse legt nahe, dass sie mithilfe einer Kette das Schloss an etwas befestigt hatte. An der Vorderseite ist das Schlüsselloch in umgedrehter T-Form zu sehen. Der Bügel spannt sich von einem schmalen Röhrchen von der Rückseite aus, geschwungen auf die Oberseite des Schlosses. Es lässt sich der bewegliche Deckel noch erahnen, der beim Zusperren in den Schlosskörper glitt. Durch das Schlüsselloch kann ins Innere des Schlosses geblickt werden. Zu sehen sind zwei Federn, die den Bügel im Schloss halten.
Der Mechanismus:
Das Wikinger-Schloss lässt sich also mit einem Spreizfedernmechanismus sperren. Der originale Schlüssel ging allerdings im Laufe der Jahre verloren. Der Schlüssel wurde einst durch das Schlüsselloch eingeführt, folgte dem Verlauf nach oben und presst schließlich die Federn zusammen, sodass diese mit samt Deckelplatte und Bügelvom Schloss gelöst werden konnten.
Der Schlüssel:
Inv. Nr.: 6989
Maße: 8,8 cm lang, Bart: 1,6 cm breit
In der Schell Collection befindet sich ein Wikinger-Schlüssel der zwar nicht in dieses, aber in ein ähnliches Wikinger-Schloss gepasst haben könnte. Der eiserne Schlüsselbart ist rechteckig geformt und weist zwei rechteckige Löcher auf. Diese Löcher schoben durch die Bewegung des Schlüssels die Federn des Bügels zusammen. Der bronzene Griff des Schlüssels ist länglich geformt und verdickt sich im oberen Drittel. Verziert wurde er mit einer Reihe von stilisierten Vögeln. Am bronzenen Schaft hängt ein Drahtring. Die Vorder- als auch die Rückseite des Schaftes sind verziert. Laut Verkäufer des Schlüssels wurde dieser einst in der Themse, nahe der alten London Bridge gefunden.
Die Wikinger:
Dass das Schloss aus Südwesteuropa stammt und der Schlüssel in Nordeuropa gefunden wurde, zeigt bereits, dass die Wikinger sich weit verbreiteten. Zwischen dem 8. und dem 11. Jahrhundert befuhren die Wikinger von Skandinavien aus verschiedene Teile des Kontinents. Den Beginn der Wikingerzeit markiert der Überfall auf die Klosterinsel Lindisfarne an der englischen Nordküste im Jahr 793. Von da an wurden immer wieder Seefahrten unternommen, ein Handelsnetz aufgebaut und politische Beziehungen gepflegt. Das Ende der Ära markiert das Jahr 1066. In diesem Jahr fanden die Schlachten von Stanford Bridge und Hastings statt, wo zuerst der englische König Harold Godwinson das norwegische Heer von Harald, dem Harten niederschlug, jedoch später selbst bei Hastings gegen das normannische Heer unter der Führung von Wilhelm, dem Bastard – später Wilhelm, dem Eroberer – fiel. Im selben Jahr wurde das Handelszentrum der Wikinger Haithabu beim heutigen Schleswig (Deutschland) von slawischen Heeren vollständig zerstört und niedergebrannt.
Im 21. Jahrhundert zeigt sich das Bild der Wikinger verklärt. Auf der einen Seite werden sie als wilde und mutige, aber barbarische Seeräuber dargestellt, auf der anderen Seite als freie Abenteurer, die bis nach Amerika reisten. Dies liegt daran, dass die Quellenlage kein eindeutiges Bild der Wikinger zulässt. Grabfunde und Fragmente, literarisch angehauchte Schriftstücke und schließlich das mystische Bild des Volkes brechen in Kombination mit phantasievollen Dokumentationen die Wikinger auf ein nicht einzuschätzendes Volk herunter. Faktum ist, dass das altnordische Wort „víkingr“ Seeräuber bzw. zur See fahrende Krieger bedeutet. Heute wird mit dem Begriff allerdings die Gesamtbevölkerung Skandinaviens von Ende des 8. bis Mitte des 11. Jahrhunderts bezeichnet.
Ein Vorhangschloss der Wikinger
Das Schloss:
Inv. Nr.: 8015
Maße: 5 x 5,5 x 3 cm
Dies eiserne Vorhangschloss der Wikinger ist eines von sechs Schlössern in der Sammlung Schell. Das Schloss wurde laut Angaben des Verkäufers in Montenegro gefunden. Der Schlosskörper wurde trapezförmig geformt und ist leicht nach unten hin ausgestellt. Die beiden Seitenplatten stehen etwas über und wurden mit jeweils drei stilistisch geflochtenen Bändern am Rand und in der Mitte verziert. Wahrend die eine Seite zwei kleine Löcher im oberen Bereich aufweist, deren Seiten durch kleine rechteckige Plättchen verdickt wurden, ist auf der anderen Seite ein zu einer Schlaufe geschwungenes Band befestigt.
Die zierliche Öse legt nahe, dass sie mithilfe einer Kette das Schloss an etwas befestigt hatte. An der Vorderseite ist das Schlüsselloch in umgedrehter T-Form zu sehen. Der Bügel spannt sich von einem schmalen Röhrchen von der Rückseite aus, geschwungen auf die Oberseite des Schlosses. Es lässt sich der bewegliche Deckel noch erahnen, der beim Zusperren in den Schlosskörper glitt. Durch das Schlüsselloch kann ins Innere des Schlosses geblickt werden. Zu sehen sind zwei Federn, die den Bügel im Schloss halten.
Der Mechanismus:
Das Wikinger-Schloss lässt sich also mit einem Spreizfedernmechanismus sperren. Der originale Schlüssel ging allerdings im Laufe der Jahre verloren. Der Schlüssel wurde einst durch das Schlüsselloch eingeführt, folgte dem Verlauf nach oben und presst schließlich die Federn zusammen, sodass diese mit samt Deckelplatte und Bügelvom Schloss gelöst werden konnten.
Der Schlüssel:
Inv. Nr.: 6989
Maße: 8,8 cm lang, Bart: 1,6 cm breit
In der Schell Collection befindet sich ein Wikinger-Schlüssel der zwar nicht in dieses, aber in ein ähnliches Wikinger-Schloss gepasst haben könnte. Der eiserne Schlüsselbart ist rechteckig geformt und weist zwei rechteckige Löcher auf. Diese Löcher schoben durch die Bewegung des Schlüssels die Federn des Bügels zusammen. Der bronzene Griff des Schlüssels ist länglich geformt und verdickt sich im oberen Drittel. Verziert wurde er mit einer Reihe von stilisierten Vögeln. Am bronzenen Schaft hängt ein Drahtring. Die Vorder- als auch die Rückseite des Schaftes sind verziert. Laut Verkäufer des Schlüssels wurde dieser einst in der Themse, nahe der alten London Bridge gefunden.
Die Wikinger:
Dass das Schloss aus Südwesteuropa stammt und der Schlüssel in Nordeuropa gefunden wurde, zeigt bereits, dass die Wikinger sich weit verbreiteten. Zwischen dem 8. und dem 11. Jahrhundert befuhren die Wikinger von Skandinavien aus verschiedene Teile des Kontinents. Den Beginn der Wikingerzeit markiert der Überfall auf die Klosterinsel Lindisfarne an der englischen Nordküste im Jahr 793. Von da an wurden immer wieder Seefahrten unternommen, ein Handelsnetz aufgebaut und politische Beziehungen gepflegt. Das Ende der Ära markiert das Jahr 1066. In diesem Jahr fanden die Schlachten von Stanford Bridge und Hastings statt, wo zuerst der englische König Harold Godwinson das norwegische Heer von Harald, dem Harten niederschlug, jedoch später selbst bei Hastings gegen das normannische Heer unter der Führung von Wilhelm, dem Bastard – später Wilhelm, dem Eroberer – fiel. Im selben Jahr wurde das Handelszentrum der Wikinger Haithabu beim heutigen Schleswig (Deutschland) von slawischen Heeren vollständig zerstört und niedergebrannt.
Im 21. Jahrhundert zeigt sich das Bild der Wikinger verklärt. Auf der einen Seite werden sie als wilde und mutige, aber barbarische Seeräuber dargestellt, auf der anderen Seite als freie Abenteurer, die bis nach Amerika reisten. Dies liegt daran, dass die Quellenlage kein eindeutiges Bild der Wikinger zulässt. Grabfunde und Fragmente, literarisch angehauchte Schriftstücke und schließlich das mystische Bild des Volkes brechen in Kombination mit phantasievollen Dokumentationen die Wikinger auf ein nicht einzuschätzendes Volk herunter. Faktum ist, dass das altnordische Wort „víkingr“ Seeräuber bzw. zur See fahrende Krieger bedeutet. Heute wird mit dem Begriff allerdings die Gesamtbevölkerung Skandinaviens von Ende des 8. bis Mitte des 11. Jahrhunderts bezeichnet.